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Wenn überraschend Jod-131 in der Luft gefunden wird, ist dies bedrohlich:
Der einzige Ort, an dem Jod-131 entsteht, ist die Kernspaltung. Und Jod-131 zerfällt sehr schnell. Was immer passiert ist, kann also noch nicht lange zurückliegen. 

Der Grund muss nicht immer ein Reaktorunfall sein: Radioaktive Substanzen werden auch in medizinischen Geräten und bei der Materialanalyse eingesetzt. Und ist die Menge gering, kann das radioaktive Jod durchaus von einem dieser Einsatzzwecke stammen oder von einer nicht sachgerechten Entsorgung alter Geräte, was dann hauptsächlich für die Leute dort, wo dies geschehen ist, eine Gefahr darstellt. Aber da der Grund auch immer ein Reaktorumfall sein kann, jemand, der mit solchen Sachen nicht umzugehen versteht und eine große Gefahr darstellt oder ein Störfall in einem Zwischenlager muss der Grund unbedingt gefunden werden. 

Ist bekannt, woher das Jod stammt, ist dies eine andere Sache. Jod-131 strahlt gewaltig: In kürzester Zeit ist es ja zerstrahlt und da die Schilddrüse alles Jod, das sie angeboten bekommt, gierig aufsaugt, konzentriert der Körper diese Substanz an diesem einen Ort:
Rein von der Chemie her ist nicht ersichtlich, ob ein Atom ein normales Jodteilchen ist oder eines Tages plötzlich zerspringen wird - wobei die Splitter eine ausreichende Wucht entwickeln, um auf ihrem Weg tausende von Molekülen zu zerstören.

Wer immer Dir behauptet, sagen zu können, wie schlimm das ist, lügt. Oder will Dich, vorsichtiger formuliert, ganz einfach beruhigen: Vom Jod-131 ist nach wenigen Tagen nicht mehr viel übrig. Wo immer es aber entsteht, gibt es aber viele andere Substanzen, die deutlich weniger stark strahlen, dafür aber viele tausend Jahre lang.

Ob einmal viel oder lange wenig Strahlung auf einen Menschen schlimmer wirkt, ist dabei noch nicht entschieden; Ob Du heute mit Strahlung hantieren willst, die in zwanzig Generationen noch wirkt, ist eine andere Frage.