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Es kommt nur selten vor, dass der Nobel- und der Ig-Nobelpreis für schlechte Forschungsarbeiten für ein und dieselbe Sache verliehen werden. Aber Graphen hat einfach das Potenzial für beides:

Wenn jemand einen ganz normalen Streifen Tesafilm auf einen Bleistift klebt und behauptet, daran sei der denkbar dünnste Kohlenstofffilm hängengeblieben, ist das das Gegenteil von einem industriell verwertbaren Prozess. Immerhin ist, da Graphit ebenso aus Kohlenstoff zusammengesetzt ist wie Ruß und Diamant, die Aussage glaubhaft.

Auf der anderen Seite ist Kohlenstoff ein Halbleitermaterial wie auch der Diamant, aus dem man Halbleiter zu fertigen versucht. Und ist Graphen gleichzeitig biegbar und hat erstaunliche elektrische Eigenschaften. Ein billigeres Herstellungsverfahren für einen komplett absurden Halbleiterbaustein wird man ebenfalls nicht finden, wenn auch zugegebenermaßen noch lange daran gefeilt werden muss, bevor es auch größere zusammenhängende Graphenflächen produziert. Die Erfindung hat also viel Potenzial.

Wie werden sehen, wofür es am Ende eingesetzt werden wird.